
Berlin Berliner Staatsanwaltschaft klagt mutmaßliche Geldautomatensprenger an
Die Staatsanwaltschaft Berlin hat gegen zwei Männer Anklage wegen des Sprengens von Geldautomaten erhoben. Den beiden Männern im Alter von 38 und 30 Jahren werden neun Automatensprengungen in Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt und Hessen im Zeitraum von September 2023 bis August 2024 zur Last gelegt, wie die Staatsanwaltschaft am Dienstag mitteilte.
Die beiden Männer sollen demnach Teil einer Bande sein, die sich seit September 2023 auf derartige Taten verlegt hat. Vorgeworfen werden dem 38-Jährigen sechs, dem 30-Jährigen vier Fälle des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion in Tateinheit mit gewerbs- und bandenmäßigem Diebstahl.
Sprengstoff mit Pizzaschieber in den Automaten geschoben
Die Angriffe auf Geldausgabeautomaten sollen nach den Ermittlungen immer nach demselben Tatmuster erfolgt sein. Dabei sollen die Beschuldigten sogenannte "Pizzaschieber" verwendet haben, mit denen der Festsprengstoff in die Geräte geschoben wurde. Am 28. September 2023 sollen die Angeschuldigten in Zerbst/Anhalt (Sachsen-Anhalt) einen Geldautomaten auf diese Weise gesprengt und rund 92.500 Euro erbeutet haben. Der Sachschaden wird auf mindestens 150.000 Euro geschätzt.
Der 38-Jährige soll zudem gemeinsam mit teilweise noch unbekannten anderen Bandenmitgliedern einen Automaten in Brandenburg und vier Berlin gesrpengt haben: Im September 2023 soll er sich an der Sprengung eines EC-Automaten in Strausberg (Landkreis Märkisch-Oderland) beteiligt haben. Laut Staatsanwaltschaft entstand ein Sachschaden von rund 35.000 Euro, Beute wurde allerdings nicht erlangt.
2024 soll der 38-jährige Beschuldigte dann an weiteren Sprengungen in Berlin beteiligt gewesen sein. Bei den insgesamt vier weiteren Taten in Marzahn-Hellersdorf, Prenzlauer Berg und Alt-Hohenschönhausen soll sich die Beute dabei auf bis zu 125.000 Euro belaufen haben; der Sachschaden belief sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft auf knapp 70.000 Euro.
Der 30-Jährige soll für Taten im Juli 2024 in Berlin-Marienfelde, Eschborn (Hessen) sowie auf dem S-Bahnhof Springpfuhl verantwortlich sein. Geld hat er laut Staatsanwaltschaft dabei allerdings nur in Berlin-Marienfelde mitgenommen, wo er rund 35.000 Euro erbeutet habe. Der Sachschaden bei diesen drei Taten liege bei knapp 66.500 Euro, so die Staatsanwaltschaft.
Beide Angeschuldigten konnten Ende Januar vorläufig festgenommen werden. Seither befinden Sie sich in Untersuchungshaft. Beide haben sich zu den Tatvorwürfen nicht geäußert.
Sendung: rbb 88.8, 13.05.2025, 12:30 Uhr