Ein Kind spielt am Boden mit Bauklötzen

UNICEF-Bericht Wohlbefinden von Kindern geht zurück

Stand: 14.05.2025 04:16 Uhr

Laut UNICEF haben sich die Lebensbedingungen für Kinder in Deutschland verschlechtert, mit Rückgängen bei Schulkompetenzen und Lebenszufriedenheit. Das Kinderhilfswerk fordert unter anderem mehr Bildungsinvestitionen.

Die Voraussetzungen für das Aufwachsen von Kindern in Deutschland haben sich laut einem Bericht der Kinderhilfsorganisation UNICEF in den vergangenen fünf Jahren verschlechtert. Im Vergleich zur letzten vergleichbaren Studie aus dem Jahr 2020 sei Deutschland von Platz 14 auf Platz 25 von 43 untersuchten Ländern abgerutscht, teilte UNICEF in Köln mit.

Die ersten beiden Plätze belegen die Niederlande und Dänemark, gefolgt von Frankreich. Analysiert und verglichen wurden für den Bericht Daten aus den Jahren 2018 und 2022.

Lebenszufriedenheit ging deutlich zurück

Laut dem Report sind die schulischen Kompetenzen von Kindern in Deutschland zwischen diesen Messpunkten "erheblich zurückgegangen". 2018 hätten 73 Prozent der Kinder grundlegende Fähigkeiten in Lesen und Rechnen gehabt, 2022 nur noch 60 Prozent. Nur in den Niederlanden und auf Zypern war der Rückgang größer.

Auch die mentale Gesundheit von Kindern und Jugendlichen habe sich verschlechtert, heißt es in dem Bericht: 2018 hätten noch 75 Prozent der Befragten angegeben, zufrieden zu sein, 2022 waren es nur noch 68 Prozent. Der Trend in beiden Lebensbereichen ist laut UNICEF nicht erst in der Covid-19-Pandemie entstanden, wurde durch sie jedoch weiter verstärkt.

Der Anteil von Kindern mit Übergewicht sei laut dem Bericht hingegen mit 25 Prozent gleich geblieben.

Der Bericht zeigt zudem, dass einfache Erklärungen wie etwa übermäßige Handynutzung, Soziale Medien oder Bewegungsmangel häufig zu kurz greifen, wenn es um schulische Leistungen oder Lebenszufriedenheit geht. Von großer Bedeutung für die Entwicklung von Kindern seien vor allem gute staatliche Rahmenbedingungen und stabile Beziehungen zu den Eltern.

UN-Kinderhilfswerk fordert mehr Investitionen

UNICEF empfahl Deutschland, die psychische und physische Gesundheit von Kindern zu stärken, indem es etwa die Prävention ausbaut, Schulen und Hilfsangebote besser verknüpft und Kindern eine gesunde Schulmahlzeit pro Tag ermöglicht. Zudem solle Deutschland gezielt in die Förderung benachteiligter Kinder investieren, etwa über den Ausbau der Ganztagsbetreuung. Kinder und Jugendliche sollten außerdem stärker beteiligt werden.

Insgesamt zeige der Bericht, dass sich die Voraussetzungen für das Aufwachsen in fast allen EU- und OECD-Ländern in den untersuchten fünf Jahren verschlechtert hätten, teilte UNICEF weiter mit. Selbst einkommensstarke Länder hätten "Schwierigkeiten, die Voraussetzungen für eine gute Kindheit mit entsprechenden Chancen für eine positive Zukunft zu schaffen".