
Trump in den Golfstaaten Der Präsident als Geschäftspartner
US-Präsident Trump ist weiter in der Golfregion unterwegs. Heute ist er in Katar und den Emiraten. Dabei verfolgt er nicht nur politische Interessen. Der Präsident zwischen Dienstreise und Geschäftsreise.
Eine große grüne, perfekt gemähte Rasenfläche, daneben ein See - und das in einem Wüstenland: Der Trump-Golfplatz in Dubai. In zahlreichen Werbevideos wirbt der Golfplatz mit der Marke Trump. Eröffnet wurde der exklusive Club, bei dem eine 18-Loch-Runde Golfen rund 400 Euro kostet, in Trumps erster Amtszeit.
Schon damals profitierte die Firma deutlich vom Amtsinhaber: "Der Fakt, dass Trump die Wahl gewonnen hat, hat das Interesse an diesem Projekt steigen lassen", so der damalige Golfplatzmanager. "Die Marke Trump ist stärker geworden dadurch und darüber freuen wir uns sehr."

Dieses Bild aus dem Jahr 2017 zeigt ein Werbebanner vom Trump International Golf Club in Dubai.
Ein neuer Trump-Tower
Nun ist Donald Trump wieder US-Präsident - und die Geschäftsinteressen seiner Familie am Golf sind nicht kleiner geworden. Vor wenigen Tagen verkündete Trumps Sohn Eric stolz den Bau eines neuen Wolkenkratzers in Dubai - direkt an der Sheikh Zaid Road, der Hauptstraße Dubais, gelegen: den Trump Tower. Eine Luxusanlage, mit dem höchsten Außenpool der Welt versteht sich.
"Wir werden die Skyline verändern und ein Kronjuwel bauen", sagte Eric Trump. "Jeder wird sehen: Das ist Trump." Und die Emirate seien für Trump-Projekte einfach der genau richtige Standort, schwärmt der Trump-Sohn. "Das hier ist ein Spielplatz für Entwickler. Es ist eine Stadt, die wir lieben und mit der wir so viel gemein haben, hier sagen sie ja zu allem, sie wollen, dass Entwickler kommen und ihre größten Träume und Phantasien ausleben."
Präsident als Geschäftspartner
Das neue Land der unbegrenzten Möglichkeiten? Nur wenige Tage nach dem Sohn kommt nun Vater Trump auf Dienstreise als US-Präsident in den Vereinigten Arabischen Emirate - und darf sich im Gegenzug auf milliardenschwere Investitionen freuen: Die Emirate haben angekündigt, rund 1,4 Billionen US-Dollar in den kommenden Jahren in den USA zu investieren. Zusätzlich stecken die Emirate Berichten zufolge nochmal zwei Milliarden Dollar in das Trump-eigene Krypto-Unternehmen. Denn der Trump-Konzern setzt massiv auf Kryptowährung.
"Die Emirate wollen nicht hinter Saudi-Arabien zurückstehen", so Kristin Diwan vom Arab Gulf States Institute in Washington. "Und sie sind in einigen Bereichen Vorreiter, zum Beispiel bei Künstlicher Intelligenz oder Kyptowährung. Da wollen die Emirate ein globales Zentrum werden."
Die massive Verquickung von beruflichen und privat-geschäftlichen Interessen des US-Präsidenten - an kaum einem anderen Ort wird das so deutlich wie in den Emiraten. Das kritisierte schon vor Jahren Scott Amey vom Project on Government oversight, eine Nonprofit-Organisation, die US-Regierungen überwacht: "Präsident Trump lässt die Grenze verschwimmen zwischen seiner Rolle im öffentlichen Dienst als gewählter Präsident und seinen privaten Geschäftstätigkeiten."
Nur Lob, keine Kritik
Trump ließ sich von solcher Kritik auch in der Vergangenheit nicht irritieren. Schon bei seinen letzten Begegnungen lobte Trump den emiratischen Präsidenten als einen, der sein Land und die USA liebe. Dank der Emirate konnte Trump einen seiner größten außenpolitischen Erfolge in der ersten Amtszeit verbuchen: die Normalisierung der Beziehungen zwischen den Emiraten und Israel. Einen "großartigen Tag", bezeichnete das Trump damals.
Das umtriebige kleine Land am Golf mit der - nach Israel - schlagkräftigsten Armee im Nahen Osten und großen geopolitischen Ambitionen sorgt jenseits der Glitzermetropolen Dubai und Abu Dhabi längst nicht nur für positive Schlagzeilen. Doch Kritik, beispielsweise an ihrer zweifelhaften Unterstützung des brutalen Milizenführers Hemeti im Sudan, müssen die Emirate bei Trumps Besuch in Abu Dhabi nicht fürchten. Trump kommt nicht als Mahner, sondern wie schon in Katar und Saudi-Arabien als enger Geschäftspartner.